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Fototipps

Reisefotografie: Tipps für Anfänger

Andrina Imholz aus dem Aargau zählt zu den jungen Talenten der Schweizer Fotografieszene. Hier gibt die Reisefotografin Einblicke in ihre Anfänge.
Foto von Andrina Imholz mit ihrem Auto unter dem australischen Sternenhimmel.
Ein Sternenfoto, aufgenommen in Australien. Kamera-Einstellungen: 15.0 Sek, f2.8, 24mm, ISO 1600). © Andrina Imholz

Für Experimentierfreudige: Mit der Drohne den Blick von oben wagen

Es gibt Dinge, die eignen sich grundsätzlich gut für die Drohnenfotografie: Küstenlinien zum Beispiel. Der Kontrast aus tiefblauem Meer und beigem Sand ist einfach ästhetisch. Auch graue, schroffe Küsten können sehr spannend wirken.

Bei der Drohnenfotografie ist es nicht die schlechteste Idee, mitten am Tag zu fotografieren, mit direktem Sonneneinschlag von oben. Das versucht man in der «normalen» Fotografie ja eher zu vermeiden, weil man damit nur sehr schwer arbeiten kann. Die Farben können von oben manchmal recht cool rüberkommen, wenn die Sonne so stark scheint. Am Meer zum Beispiel: Wenn ich das Meer morgens mit der Drohne fotografiere, dann enthält es viele Orange- und Gelbtöne. Am Mittag dagegen wirkt es tiefblau und besonders intensiv.

Drohnenaufnahme von Delfinen im Meer.
Mit der Drohne gewinnt man ganz andere Einblicke in die Welt der Ozeane. ©Andrina Imholz

Meine Tipps für den Anfang wären: Man sollte das Fliegen selbst viel üben, sodass man sich sicher fühlt damit und weiss, was man dem Gerät und sich selbst zutrauen kann. Man muss sich ausserdem mit den Regeln und Gesetzen dazu befassen, gerade bei der Reisefotografie. Andere Länder haben andere Einschränkungen.

Drohnenaufnahme eines Salzsees in Australien.
Die spannenden Strukturen eines Salzsees aus der Vogelperspektive. © Andrina Imholz

Zudem muss man unterwegs immer respektieren, wenn jemand sich von der Drohne gestört fühlt. Ich persönlich gehe immer gerne am Morgen los, weil da einfach noch weniger los ist. Meine Fotografie soll niemanden stören oder für Unwohlsein sorgen, das ist mir wichtig. Man sollte ausserdem das Wetter im Blick behalten. Wenn es zu windig wird, lieber abbrechen – gerade auf dem Meer muss man da wirklich gut aufpassen.

Ich habe nie einen Fotokurs oder so etwas gemacht. Mein grundlegender Tipp für den Anfang ist deshalb: Man sollte einfach ausprobieren, aber sich nicht unbedingt vergleichen. Es wird ohnehin nie so, wie andere es gemacht haben, das muss man einfach wissen. Trotzdem schadet es nicht, gezielt nach Inspiration zu suchen.

Ein guter Blick ist wichtiger als die richtige Kamera-Einstellung

Die Grundlage für gute Fotografie ist ein Blick für spannende Motive. Den kann man schulen, auch ohne alle Einstellungen der Kamera zu kennen – das Technische kommt dann schon mit der Zeit. Wenn du ein Foto vom Eiffelturm machst und die Blende richtig eingestellt hast, ist das toll – aber wenn die Person neben dir mit dem Smartphone genau das gleiche Bild macht, dann ist es leider auch nicht mehr so besonders.

Man muss ein Gespür für besondere Perspektiven und spannende Momente entwickeln. Am Anfang kann man den Stolz beiseitelassen und bequem im Automatik- oder Halbautomatikmodus fotografieren – lieber ein spezielles Sujet wählen. Und mit Bildbearbeitung kann man heutzutage noch viel retten.

Meine konkreten Tipps, um den Blick zu schulen:

  1. Gezielt rausgehen und die Augen öffnen für Details und Situationen. Man sollte sich dafür Zeit nehmen und die Umgebung bewusst wahrnehmen.
  2. Fototouren mit anderen Fotografinnen und Fotografen – das eröffnet einfach neue Horizonte. Jeder findet andere Blickwinkel.
  3. Im Internet nach Motivideen suchen: Welche Perspektiven des Eiffelturms haben andere gefunden? Welche finde ich persönlich besonders ästhetisch, welche eher langweilig?
Kunsthandwerk in Vietnam in der Detailansicht.
Ein guter Blick für Details ist wichtig. © Andrina Imholz

Gruppen und Netzwerke suchen

Ich empfehle, sich mit anderen Fotografinnen und Fotografen zusammenzuschliessen und gemeinsam auf Tour zu gehen. So lernt man nebenbei ganz viele verschiedene Fotografie-Ansätze kennen. Man erfährt live, wie andere vorgehen. Das ist quasi «Learning By Doing», während man von Leuten profitiert, die sich schon mehr Wissen als man selbst angeeignet haben.

In der Schweiz gibt es verschiedene Netzwerke, Gruppen und Kollektive, an die man sich wenden kann. Ich habe zum Beispiel meine Fragen einfach in eine Gruppe geschrieben und gefragt, wie ich mein Bild verbessern kann oder was ich anders machen könnte. Wir alle teilen unsere Fotos miteinander und geben gegenseitig konkretes Feedback, zum Beispiel: «Hey, da hast du die Klarheit im Lightroom etwas weit hochgezogen, probiere mal etwas weniger, dann wirkt es homogener». So profitiert man sehr voneinander.

Keine Angst vor besonderen Herausforderungen

Mittlerweile habe ich ein gutes Grundwissen was meine Kamera und ihre Einstellungen und Möglichkeiten betrifft. Trotzdem gibt es Dinge, die ich noch lerne. Wenn ich zum Beispiel merke, dass mein Sternenfoto nicht so herauskommt, wie ich mir das vorgestellt habe, dann fange ich an zu recherchieren: Was sagen andere über Astrofotografie? Am Ende ist es «Trial-and-Error», bis es mir gefällt.

Ich wünsche viel Freude beim Ausprobieren!

Folgen Sie Andrina Imholz auf Instagram: @a_photojournal
Oder besuchen Sie ihre Website: andrinaimholz.ch